Der Zugang zum Recht ist ein Menschenrecht. Doch was nützt es den Menschen, wenn sie in einem Rechtsstaat Rechte haben, aber aus finanziellen oder anderen Gründen – wie fehlenden Rechtskenntnissen – daran gehindert sind, ihre Rechte geltend zu machen. Viele kennen etwa die Fehleranfälligkeit von staatlichen Bescheiden wie Bußgeldbescheiden oder Hartz 4-Bescheiden nicht. Viele wissen nicht, welche Rechte sie ihrem Vermieter, Reiseveranstaltern, Banken oder Fluggesellschaften gegenüber haben. 

Der Staat erkennt diese Problematik durchaus, hilft aber nur in manchen Rechtsbereichen, indem er beispielsweise darlehensweise Beratungs- oder Prozesskostenhilfe gewährt; wobei man diese später dem Staat zurückzahlen muss. In vielen Bereichen streckt der Staat einem das nötige Geld aber nicht einmal vor. Wer da die Mittel nicht hat, einen Prozess zu führen, oder diese Mittel einzusetzen scheut, ist etwa dem Staat oder großen Unternehmen gegenüber schutzlos. 

Diese bestehende Rechtsschutzlücke wird auch vom Staat als misslich empfunden. So haben die Landes-Justizminister auf ihrer Konferenz von 2019 beschlossen, dass Legal Tech-Portale Vorteile für Verbraucher beim Zugang zum Recht bzw. bei dessen Durchsetzung bieten und gestärkt werden sollen.